Hypnose

Das Wichtigste erklärt

Hypnose ist ein natürlicher Zustand zwischen Wachsein und Schlafen. Du befindest dich auf der Grenze des Einschlafens, bekommst jedoch alles um dich herum mit. In der hypnotischen Trance bist du in einem tiefen, entspannten und hochkonzentrierten Zustand. In Trance sein bedeutet, du bist geistig auf den Inhalt fokussiert und zugleich geistig entspannt. Du erlebst diesen Zustand jeden Tag nach dem Aufstehen und vor dem Einschlafen, beim Lesen in einem guten Buch, beim konzentrierten Musikhören oder wenn wir uns einen Film ansehen und uns voll auf die Geschichte einlassen. In Hypnose bist du in einem Zustand von stärkerer Fokussierung, wobei das kritische, analytische Denken weniger involviert ist.

In der Hypnose begeben wir uns ins Unterbewusstsein. Dies ist der Bereich der Gefühle, der Bilder und Emotionen. Es ist der Speicher all der Erfahrungen, die wir während unseres Lebens gesammelt haben – Erlebnisse, Gelerntes, die Art und Weise wie wir mit unserer Umwelt interagieren. Im Wachzustand hindert der kritische Faktor unsere Gedanken daran, unbewertet ins Unterbewusstsein zu gelangen. Der kritische Faktor kannst du dir wie einen Türsteher vorstellen. Er lässt nur die Gedanken passieren, welche mit den abgespeicherten Prägungen übereinstimmen. Die kritische Instanz entscheidet, was unser Unterbewusstsein prägen darf und was nicht. Hätten wir diese schützende Instanz nicht, würden wir grundsätzlich immer und überall geprägt werden.

Diese Prägungen entstehen im Verlaufe unseres Lebens. Sie bilden unsere Wahrheit, unsere Glaubenssätze. Für das Unterbewusstsein gibt es keine guten oder schlechten Erfahrungen. Dein Unterbewusstsein kann nicht werten. Es kann nur aufnehmen. Gewisse Glaubenssätze tun uns nicht gut. Diese können sich in der Aussenwelt vielfältig zeigen. Im Verhalten bedingt durch Stress, Ängste, Unruhe, Süchte oder mit körperlichen Symptomen wie Kopf-, Bauch- oder Rückenschmerzen oder als Schwierigkeiten wie Schlafstörungen oder Konzentrationsprobleme. Oder wir spüren ein diffuses Gefühl, ein Gefühl, das uns sagt, etwas ist nicht im Einklang.


Wie funktioniert die Hypnose?

Mit Hilfe der Hypnose umgehen wir den kritischen Faktor – wir schicken den Türsteher für einen Moment in die Pause – und gelangen so ins Unterbewusstsein. Mit Hilfe von positiven Suggestionen werden belastende Glaubenssätze umprogrammiert. Im Gehirn können sich so neue, positive Verbindungen bilden. Mit Training (Selbsthypnoseanleitung) bilden sich diese Verbindungen immer besser aus, sodass der belastende Glaubenssatz keine Kraft mehr hat und die Symptome im Aussen besser werden oder sogar verschwinden. Kinder gelangen sehr schnell, quasi automatisch in einen hypnotischen Zustand, da bei Ihnen der kritische Faktor noch nicht vollständig ausgebildet ist. Bei Erwachsenen braucht es die Hilfe vom Hypnosetherapeut, damit der kritische Faktor für den Moment ausgeschaltet wird. Das Besondere an der Hypnose ist, dass die prägende Situation nochmals durchlebt wird und dein Unterbewusstsein die Situation fühlt. Dein Bewusstsein kann die Situation rationell verstehen. Wenn jedoch das Gefühl dazu fehlt, ist es enorm schwierig eine belastende Situation positiv umzuwandeln. Hypnose ist keine Zauberei, sie kann sich jedoch magisch anfühlen.


Was ist das Bewusstsein, was das Unterbewusstsein?

Das Unterbewusstsein macht mit 90 bis 95 % den grössten Teil unseres Hirns aus. Lediglich 5 bis 10 % unseres Hirns besteht aus unserem Bewusstsein, unserer rationalen Instanz.

Stell dir vor, dass du allein mit deinem Willen, also 5 bis 10% deines Hirns, ein unerwünschtes Verhalten verändern möchtest. Dies ist enorm schwierig, weil das Unterbewusstsein viel grösser und dadurch sehr viel stärker ist. Bei Menschen, die zum Beispiel mit Hilfe dem Bewusstsein aufhören zu rauchen oder abnehmen, ist die Wahrscheinlichkeit gross, dass in einer Krisensituation das Unterbewusstsein überhandnimmt und die alten Muster, welche im Unterbewusstsein abgespeichert sind, wieder zum Vorschein kommen. Sprich, dieser Mensch beginnt wieder zu rauchen oder nimmt erneut an Gewicht zu. Dein Gefühl ist immer stärker als dein Verstand. Ungelöste, nicht neutralisierte Emotionen in deinem Unterbewusstsein stellen eine konstante Bedrohung für dein körperliches und seelisches Wohlbefinden dar. Solange das Problem im Unterbewusstsein nicht gelöst ist, so lange besteht auch das Symptom oder die Gefahr eines Rückfalls oder einer Symptomverschiebung.


Unterschied Psychotherapie und Hypnose

Bei der Psychotherapie wird aufgrund einer Diagnose auf der psychisch-mentalen Ebenen durch Gespräche therapiert.
Bei der Hypnose wird Aufgrund der Anwendung von Trance und Suggestionen die Gewohnheiten des Denkens, Fühlens und Verhaltens verändert.

Wirksamkeit der Hypnose im Vergleich

Therapie Art Erfolgsquote bei Anzahl Sitzungen
Psychoanalyse 38% 600
Verhaltenstherapie 72% 22
Hypnosetherapie 93% 6
Quelle: http://cuncecuncecunce.blogspot.ch/2007/02/does-hypnosis-work-comparison-study.html

Hypnosetherapeuten sind Spezialisten fürs Unterbewusstsein. Der hypnotische Zustand ist ein Kommunikationsprozess zwischen Unterbewusstsein und Bewusstsein.


Mythen und Märchen rund um die Hypnose

Wenn du an Hypnose denkst, hast du vielleicht Bilder von Showhypnosen in deinem Kopf. Bei solchen Shows werden Menschen gezielt ausgewählt, welche sich im Rampenlicht präsentieren wollen. Die therapeutische Hypnose hat nicht viel gemeinsam mit der Showhypnose, da du der Drehbuchautor deiner Therapiesitzung bist. Dies unterscheidet die Hypnose von vielen anderen Therapien. Sie ist massgeschneidert und absolut auf dich abgestimmt.

Folgend siehst du ein paar andere Mythen und Märchen rund um die Hypnose. Es ist wichtig, dass du korrekt informiert bist.

Befürchtung 1: Ich bin nicht hypnotisierbar

Jeder Mensch mit einem gewöhnlichem IQ (lernfähiges Lebewesen) ist hypnotisierbar. Wichtige Voraussetzungen sind dein Wille, Glaube und Vertrauen in die Hypnose und die Bereitschaft zur Zusammenarbeit.

Befürchtung 2: In der Hypnose schlafe ich

Normalerweise bist du in Hypnose sehr entspannt. Du kannst dem Schlaf sehr nahekommen. Dein Geist ist aufmerksamer und fokussierter als im Wachzustand. Dadurch können starke Emotionen hochkommen, die bewirken, dass du dich nicht mehr entspannt fühlst. Dies ist wichtig für die Neuprogrammierung deines Unterbewusstseins. Ich begleite dich in der Hypnose, bin dein Guide. Die Veränderungen nimmst du selbst vor.

Befürchtung 3: Ich wache aus der Hypnose nicht wieder auf

Du kannst nicht in der Trance stecken bleiben. Du schläfst ja nicht und musst daher auch nicht aufwachen. Du wachst nicht auf aus einer Hypnose, sondern du kommst zurück in deinen Bewusstseinszustand. Das kann mit Hilfe des Hypnotiseurs sein oder du holst dich selbst zurück – ein kleiner Gedanke von dir genügt, dass du nicht mehr in Trance bleiben möchtest.

Befürchtung 4: Ich bin dem Hypnotiseur vollkommen ausgeliefert

Wenn ich dir etwas suggeriere, was gegen deine Wert- und Moralvorstellungen verstösst, wird sich dein Verstand sofort einschalten und diese Suggestion nicht annehmen.

Befürchtung 5: In Hypnose verrate ich meine dunkelsten und intimsten Geheimnisse

Ich kann dir versichern, das wird nicht passieren. Wenn ich dir eine Frage stelle, von der du das Gefühl hast, dass sie mich nichts angeht, wirst du mir das direkt und deutlich sagen oder einfach nicht darauf antworten. In Hypnose bist du demnach weder machtlos, noch gibst du deine Kontrolle ab. Ich kann in Hypnose nichts tun, was gegen deinen Willen spricht. Es ist sogar so, dass du in Hypnose, aufgrund der erhöhten Gehirnaktivität, besser lügen kannst, als im Wachzustand.